Die besten Bilder des Deutschen Jugendfotopreises 2015
Am 25. September wurden die Gewinner des Deutschen Jugendfotopreises ausgezeichnet.
„Wie sieht euer Deutschland aus?“, fragte der Deutsche Jugendfotopreis anlässlich des 25. Jahrestages der Wiedervereinigung. Mehr als 1.900 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene haben sich mit über 4.000 Arbeiten an dem Bundeswettbewerb beteiligt. Der Festakt mit Preisverleihung und Ausstellungseröffnung fand am 25. September 2015 in Berlin im Deutschen Historischen Museum statt. Die Preise im Gesamtwert von 9.000 Euro gingen an 28 Jung-Fotografen aus ganz Deutschland, überreicht von Dr. Ralf Kleindiek, Staatssekretär im Bundesjugendministerium und Christian Müller-Rieker, Geschäftsführer des Photoindustrie-Verbandes. Die Ausstellung „Mein Deutschland“ ist noch bis 26. November 2015 täglich von 10 bis 18 Uhr im Schlüterhof des Deutschen Historischen Museums zu sehen.
Die Preisträger-Fotos und ihre Platzierungen sind auch auf www.jugendfotopreis.de veröffentlicht. „Wir freuen uns über die vielfältigen, kritischen, aber auch humorvollen und zuversichtlichen Perspektiven auf Deutschland – gerade jetzt, wo das Thema politisch so aufgeladen ist“, so Dr. Eva Bürgermeister und Jan Schmolling vom Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum. Das KJF veranstaltet den Fotowettbewerb im Auftrag des Bundesjugendministeriums. Die diesjährige Abschlussveranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Deutschen Historischen Museum und dem Wannseeforum Berlin durchgeführt.
Deutschland, nicht nur „zum Anbeißen“
Man nehme einen verbrannten Toast, bestreiche ihn mit Marmelade – und fertig ist „Deutschland zum Anbeißen“. Das originelle Bild stammt von Valentin Toschner aus Halberstadt, der mit 10 Jahren zu den jüngsten Gewinnern des Deutschen Jugendfotopreises zählt. Die „Kamerakids der Salzmannschule“ aus Duisburg sind mit 9 Jahren sogar noch jünger. Sie alle sind Kinder von Zuwandererfamilien. „Die Matroschka bedeutet für mich Heimat, weil sie mich an Kasachstan erinnert. Das gehört für mich zu Deutschland“, sagt Anna auf ihrer Collage. Die Ergebnisse dieses Wettbewerbsjahrgangs regen zum Nachdenken an – etwa darüber, welche seelischen Spuren der Krieg hinterlässt: Der 24-jährige Fotostudent Jakob Ganslmeier aus Berlin hat aus Kampfgebieten zurückgekehrte Soldaten aufgesucht und konfrontiert den Betrachter mit deren Traumatisierungen. Hier spürt man die Tragik, während der 18-jährige Maximilian Mundt aus Hamburg in den Selbstinszenierungen als Angela Merkel, Erich Honecker oder spießiger Deutscher eine Komödie aufführt.
Der Fotowettbewerb zeigt, wie fantasievoll und souverän Kinder und Jugendliche mit der Sprache der Bilder umzugehen wissen. Vermeintlich typische Deutschland-Klischees sucht man vergeblich. „Die prämierten Beiträge sperren sich gegen ein einheitliches Panorama. Deutschland wird täglich, als Summe vielfältiger Kulturen, neu hergestellt“ schreibt der Kulturwissenschaftler Dr. Torsten Scheid im Ausstellungskatalog, der beim Deutschen Historischen Museum erhältlich ist.