Grenzenlos Alkohol? -Nicht mit uns!
Dialog in Familie über Alkoholkonsum anregen
Präventionsaktion des KomA-Teams zu Karneval erreicht Eltern und Jugendliche
An den Karnevalstagen wird gefeiert und da darf der Alkohol nicht fehlen. Damit Jugendliche verantwortungsvoll und kontrolliert mit Alkohol umgehen, hat das KomA-Projekt (Kontrollierter Umgang mit Alkohol) unter der Leitung des Fachbereichs Jugend des Landkreises Emsland eine Aktion gestartet, die einem übermäßigen Alkoholkonsum bei Jugendlichen verhindern soll und Eltern Hilfen anbietet. Dazu sind Postkarten und eine Elterninformation, die Tipps zum richtigen Umgang mit Alkohol enthalten, erstellt und durch die weiterführenden Schulen an die Eltern verschickt worden.
„Wir sprechen mit dieser Aktion Eltern, Kinder und Jugendliche, auch Jugendzentren, Städte und Gemeinden an. Wir wollen die Jugendlichen nicht unter die Käseglocke setzen. Aber es geht darum, sie zu sensibilisieren, zu warnen, zu schützen“, sagt Erster Kreisrat und zuständiger Dezernent Martin Gerenkamp. Die Präventionskampagne frei nach dem Motto „Jugendamt – Unterstützung, die ankommt“ vermittelt grundsätzliche Regeln für den Umgang mit Alkohol und soll auch über die Karnevalszeit hinaus den Dialog in der Familie über Alkoholkonsum anregen.
Da der Alkohol an großen Festen Jung und Alt am besten schmeckt, werden Eltern in dem Schreiben des Fachbereichs Jugend dazu aufgefordert, Absprachen mit ihren Kindern zu treffen und klare Grenzen zu setzen. Denn: Nicht alles, was das Jugendschutzgesetz erlaubt, müssen auch die Eltern billigen. Zudem sollten Eltern sachliche Informationen über die Gefahren, die von übermäßigem Alkoholkonsum ausgehen, vermitteln. „Klären Sie darüber auf, dass es beim schnellen Konsum einer großen Menge Alkohol zu einer Alkoholvergiftung mit Unterkühlung, Erbrechen und Erstickungsgefahr kommen kann“, heißt es dazu in der Elterninformation. „Es sollte auch klar sein, dass Eltern, auch wenn sie selbst feiern, immer ansprechbar und erreichbar sind. Telefonnummern austauschen für den Notfall gehört mit dazu“, betont Gerenkamp.
Das Projekt „KomA – Kontrollierter Umgang mit Alkohol“ wurde 2006 vom Landkreis Emsland initiiert. Das KomA-Team setzt sich aus Vertretern der katholischen und kommunalen Jugendarbeit und den Fachambulanzen Sucht im Landkreis Emsland zusammen.
Weitere Informationen sind im Internet unter www.koma-emsland.de erhältlich.
Hintergrund: Das Jugendschutzgesetz sieht vor, dass Minderjährige Kneipen und Discotheken beispielsweise nur bis 24 Uhr besuchen, es sei denn eine erziehungsbeauftragte Person begleitet sie. So genannte „harte Alkoholika“ wie Schnaps dürfen nicht an Minderjährige unter 18 Jahren abgeben werden; Bier oder Wein dürfen an 16-Jährige abgegeben werden. Neben der Abgabe von Alkohol ist es auch verboten, den Verzehr zu gestatten oder zu fördern. Dabei gelten die gleichen Altersgrenzen und die Unterscheidung zwischen weichen und harten Alkoholika.