Jugendliche planen ihr neues Jugend- und Kulturzentrum

29. Juni 2014 | Von | Kategorie: Allgemeines, News

 

Meppen. Große Änderungen werfen ihr Schatten voraus. Am gestrigen Samstag fand im Jugend- und Kulturgästehaus am Helter Damm die Planungswerkstatt Machneu zum Neubau des Jugend- und Kulturzentrums in Meppen statt. Bereits seit Montag konnten die Jugendlichen über ein Onlineformular ihre Vorschläge für den Neubau einreichen. Insgesamt nutzten 191 junge Menschen die Möglichkeit der interaktiven Mitgestaltung.

Zur Planungswerkstatt fanden sich rund 20 Jugendliche ein, um in drei Kleingruppen Ideen zusammen zu tragen, zu bewerten und zu realisierbaren Vorschlägen ausgearbeitet. In der Gruppe eins beschäftigten sich die Teilnehmer mit den Themenbereich „Jugendcafé, Kreativbereich und Nachmittagsangebot“, die zweite Gruppe befasste sich mit dem Themenkomplex „Konzerte & Veranstaltungen“ und die dritte Gruppe thematisierte den Bereich „Medien“ in allen Facetten.

 

Die Kaffee-Connection, betrachtete die Thematik des Jugendcafés aus verschiedenen Blickwinkeln. Dazu gehörten mögliche verlängerte Öffnungszeiten, Abtrennung des Café-Bereiches vom Konzertraum und erste Produktvorschläge. Als eines der zentralen Elemente des Cafés zählt für die Gruppe eine Küche, in der Speisen und Getränke angerichtet werden können. Ebenso wünschenswert wären für die Gruppenmitglieder eine Getränkebar, gerade hinsichtlich möglicher Veranstaltungen im neuen Jugendzentrum.  Da für das passende Ambiente eines Cafés Musik nicht fehlen dürfe, votierten die Gruppenmitglieder für die Aufstellung einer aufgerüsteten Jukebox, um auch heutige Musik darüber abspielen zu können.

 

Für die weiterführenden Angebote der Freizeitgestaltung im neuen Jugendzentrum philosophierten die Interessierten über einen Aktionsraum, in dem sie sich im Kickern, Darten oder auch Billiard messen können. Ebenso schwärmten einige der älteren Gruppenmitglieder von den alten Spielautomaten, auf denen erste Jump and Run-Spiele wie „Donkey Kong“ oder auch „Super Mario“ liefen, die das Bild einer solchen Räumlichkeit abrunden könnten. Ganz oben auf der Wunschliste für Räumlichkeiten der Gruppe standen ein Chillraum und eine gutausgestattete Kreativwerkstatt, in der unter anderem die bisher tätige Upcylcling-Gruppe ihrer kreativen Ader noch besser freien Lauf lassen zu können. Für den Outdoorbereich favorisierten sie Terrasse  mit großem Abdacht und festinstalliertem Grill. Ebenso wünschten sie sich eine Campingfläche für Übernachtungen im Sommer. Weitergehende Vorschläge dazu hatte die zweite Gruppe, die sich mit Veranstaltungen, Konzerte und deren Randbedingungen beschäftigten.

 

Die Jugendlichen schlugen vor, zukünftig bei Konzerten die Genres Hip Hop, Rap und Punk-Rock mehr in den Fokus des Interesses zu rücken.  In die Kategorie „Alternative Veranstaltungen“ ordneten die Gruppe die Ideen für Lesungen, Karaoke-Abende, Comedy-Abende und Theateraufführungen unter. Um auch den Außenbereich des Hauses zu nutzen wünschten sich die Teilnehmer der Gruppe Beachpartys, Open Air Festivals, aber auch Themenpartys. Ein weiterer Vorschlag  griff den Gedanken auf, Zugang zum Freibad zu erhalten, um in Kooperation mit ihnen verschiedene Veranstaltungen anbieten zu können für die Jugendlichen. Bereits weit fortgeschritten waren  auch die Gedanken zu Parkplatzangebot, Garderobe, Backstage-Bereich und Teilhabe an den Angeboten für Menschen mit Behinderungen. So sprachen sie an, dass zu einem modernen Jugendzentrum ein professioneller Backstage-Bereich gehört mit Künstlergarderoben, separierten Sanitäranlagen für Künstler und einen Ladebereich, wo Künstler ohne Probleme ihr Equipment aus- und später wieder einladen können.

 

Eine Idee der Indoor-Architektur war die Schaffung einer Empore oder auch Galerie im Veranstaltungsbereich, um auf Grund der benötigten Deckenhöhe auch weiteren Gästen den Besuch von Veranstaltungen zu ermöglichen zu können oder auch um sich die Option einer Videoaufzeichnung in der Hinterhand offen lassen zu können. Dazu steckten die Teilnehmer der Gruppe „Medien“ ihre Köpfe zusammen, die ihr Brainstorming in die Sparten Sound, Video, Foto, Web und Mobile gliederten. Zu den Teilnehmern der Gruppe gehörten vor allem Profis der Soundarbeit, die viel Erfahrung in die Gedankensammlung einbringen konnten, um das Ergebnis auch in der Tiefe versachlichen zu können. Bei ihnen war der Wunsch nach professionellen Arbeitsplätzen für den Bereich Aufnahme von Video und Sound, sowie abgetrennte Arbeitsplätze für deren Weiterverarbeitung. Vertiefend wünschten sie sich, dass entsprechend auch technische Ausrüstung in Form diverser Testgeräte, wie Laptops, Tablets, Smartphones vorgehalten werden, um Erzeugnisse auf verschiedenen Endgeräten von unterschiedlichen Anbietern auf ihre Funktionalität überprüfen zu können.

 

Um jedoch eine solche Arbeit professionell abwickeln zu können, stellten sie verschiedene Ideen in den Raum. Zu ihnen gehörte eine transparente Raumplanung und -Belegung, Aufbau von Mentoren-Programm und sozialer Netzwerkunterstützung. Gerade für die Raumbelegung und Ansprechpartner solle eine Art schwarzes Brett eingerichtet werden, wo außerdem noch viele andere Informationen Hausintern  veröffentlicht werden können. Für alle Jugendlichen, die nicht vor Ort sein können sei es nach der Gruppe wünschenswert, wenn diese Informationen über eine Internetseite bezogen werden können. Auf Hardwarebasis schlugen sie vor, einen internen Medienserver zu schaffen, mit dem sie Erzeugnisse wie Fotos, Videos oder auch Texte auf kurzem Weg austauschen zu können für eine verbesserte Zusammenarbeit. Über die Idee eines Austausches von Equipment informierte eine andere Karte, da besonders der Bereich Video- und Fotoproduktion zu den vergleichsweise teuren Hobbys gehört, was die Equipment-Anschaffung angeht.

 

Am Ende der Veranstaltung informierte Streeck über den weiteren Verlauf der Planungen. diese sehen vor, dass in den nächsten Tagen die gesammelten Vorschläge aus dem Internet und der Planungswerkstatt in ein grobes Konzept gegossen wird und dieses strukturiert präsentationsfähig zu visualisieren. Mit dem Ergebnis treten sie dann an potentielle Mitnutzergruppen heran, um ihnen das Konzept vorzustellen und auch deren Meinungen und Ideen einzuholen. Dabei bekräftigte er, dass die Hauptnutzergruppe immer die Jugendlichen sind und z.B. Erwachsene Gäste im Haus sind. Dieses Treffen mit potentiellen Mitnutzern soll in den nächsten vierzehn Tagen stattfinden. Im Anschluss soll der städtische Architekt für das neue Jugend- und Kulturzentrum erste Pläne erstellen, die erkennen lassen sollen, wie das neue Gebäude aussehen könnte. Da dieses jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen könnte, geht der „Berufsjugendliche“ davon aus, dass ein Folgetreffen in den Zeitraum Mitte bis Ende September fallen könnte, ohne sich auf einen Termin festnageln zu lassen. Auch wies er darauf hin, dass ein solcher Bau inklusive der Planung aus eigener Erfahrung rund zwei Jahre dauern könne, aber er hoffe, dass sich dennoch alle weiterhin so intensiv am neuen Jugendzentrum beteiligen.

 

Für die Zwischenzeit wünsche er sich, dass man auch einige Ideen früher umsetzen könne, damit auch die aktuellen Aktivitäten im Jugendzentrum von der Beteiligung profitieren können. Dazu wollten er und seine Kollegen sich in der nächsten Zeit Gedanken machen, was sich kurz- und mittelfristig umsetzen lässt, organisatorisch, wie auch finanziell.

 

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