‚Lichtjahr‘ gewinnt Finale des plattdeutschen Bandcontests ‚Plattsounds‘
pm/Hannover/Oldenburg. Zehn Bands und Einzelinterpreten begeisterten am vergangenen Samstag im Finale des plattdeutschen Bandcontests „Plattsounds“ in der Kulturetage Oldenburg mit plattdeutschen Eigenkompositionen das Publikum. Für die bereits dritte Auflage des vom Land Niedersachsen geförderten Musikweitstreits für moderne plattdeutsche Musik haben sich insgesamt über 20 Bewerber zwischen 15 und 30 Jahren gemeldet. Eindrucksvoll haben die Teilnehmer mit satten Rockklängen, melodischem Rap und durchdachten Electrosounds deutlich gemacht, wie gut die alte Hansesprache Plattdeutsch mit innovativer moderner Musik harmoniert.
„Wir wollen die niederdeutsche Sprache auch künftig lebendig halten“, sagte die Niedersächsische Kulturministerin Gabriele Heinen-Kljajić. Die Ministerin überreichte den 1. Preis der mit 1.000 Euro dotiert ist an die Band „Lichtjahr“ aus Hannover. Mit ihrem Rocktitel „Achterbohn“ konnte sie die Herzen der Jury gewinnen. „Der Bandwettbewerb „Plattsounds“ hat allen gezeigt, wie viel Spaß Jugendliche aus ganz Niedersachsen am Plattdeutschen haben“. Zudem steht die Siegerband „Lichtjahr“ nunmehr auch gleichzeitig im Semifinale des niedersächsischen Musikwettbewerbs „Local Heroes“.
Wie gut Singersongwriter auch auf Platt funktionieren, bewies die Band „Manninnetünn“ aus Braunschweig mit ihrem Lied „Sünnünnergang“. Dafür wurde die Band mit dem mit 600 Euro prämierten zweiten Platz ausgezeichnet. Die drei Jungs verpackten Plattdeutsch eindrucksvoll mit Irish-Folk-Elementen.
Den mit 300 Euro dotierten dritten Platz konnte die Band „Audiowolf“ für sich beanspruchen. Mit einer Mischung aus Stoner Rock und starken Gitarrenklängen überzeugte die Formation aus Oldenburg die Jury. Zusätzlich erhalten alle Sieger ein professionelles Bandcoaching von der Landesarbeitsgemeinschaft Rock in Niedersachsen.
Bereits im Vorfeld des Plattsounds-Finales stand der Zuschauerpreis fest: Auf der Internetplattform des Projekts (Plattdeutschsounds) konnte man sich alle Beiträge der Bewerber anhören und bis zum 17. November für seinen Favoriten abstimmen. Über 2.000 Stimmen sind insgesamt für die Beiträge gezählt worden, wobei nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Göttinger Ledermakers „Manninnetünn“ die Oldenburger Funk/Rap-Gruppe „Spinning Wheels“ doch die meisten Stimmen für sich verbuchen konnte. Der mit 350 Euro dotierte Zuschauerpreis wurde an diesem Abend ebenfalls von der Jury an die Band übergeben.
Wie auch bereits im Vorjahr führte das sympathische und professionelle Team aus der Schauspielerin Annie Heger und dem NDR-Moderator Ludger Abeln durch den Abend. Während der Jurypause spielte die mittlerweile bundesweit bekannte Hip Hop-Formation „De Fofftig Penns“, die inzwischen eine überregional stetig wachsende Fangemeinde hinter sich vereint wissen und spätestens seit ihrem Auftritt beim Bundesvision-Songcontest für viel Aufmerksamkeit nicht nur in der plattdeutschen Musikszene gesorgt haben.
„Mit Plattsounds erreichen wir nicht nur erfolgreich junge Menschen, die sich mit Plattdeutsch in Ihrer Musik befassen, es ist auch erfreulich festzustellen, wie sich plattdeutsche Musiker unterschiedlichster Genres miteinander verbinden um gemeinsam, über Musikstile hinweg, innovative Songs auf Platt zu performen,“ freut sich Stefan Meyer, der gemeinsam mit Thorsten Börnsen den von den Landschaften und Landschaftsverbänden getragenen Bandwettbewerb organisiert.
Ist der Bandwettbewerb in diesem Jahr in Hinblick auf Teilnehmerzahlen und Besucher des Finales im Vergleich zum Vorjahr schon deutlich gewachsen, so stimmt der Ausblick auf 2014 die Veranstalter noch optimistischer. Denn bereits jetzt sind die ersten vier Bewerbungen für die nächste Runde eingegangen.
Foto: Frederik Weiß
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