Mobilität großes Thema im neuen Meppener Jugendzentrum

20. November 2014 | Von | Kategorie: Allgemeines, News

 

Meppen. Das Bürgerbeteiligungsprojekt „neues Jugendzentrum“ in Meppen geht in die heiße Phase. Nach den ersten beiden Kreativsitzungen traf sich am gestrigen Mittwoch der engste Planungszirkel mit den Vertretern und Einzelpersonen verschiedener Interessensgruppen im bisherigen Jugendzentrum an der Königstraße. Dort stellen Christian Golkowski, Fachbereichsleiter für Bildung, Familie, Jugend und Sport der Stadt Meppen und Stadt Jugendpfleger Karsten Streeck, die bisherigen Fortschritte der Planung vor. Erläutert wurde durch Golkowski der bisherige Ist-Zustand des aktuellen Jugendzentrum, in dem man sich befand und an welcher Stelle in Meppen das neue Jugendzentrum geplant ist. Durch den neuen Standort erhofft man sich, gut aufstellt zu sein für das weitere Wachstum des Meppener Jugendzentrums. Zu einem wünsche man sich eine Nutzung von mehr unterschiedlichen Jugendinteressensgruppen. Neben der gewünschten Zusammenarbeit mit dem Hallen- und Freibad sei man auch offen für die jugendlichen Ferienbesucher in Meppen. Der „Berufsjugendliche“ (Zitat Meppens ehem. Bürgermeister Jan Erik Bohling) Streeck fasste die beiden bisherigen Kreativsitzungen zusammen mit den Wünschen der Interessensgruppen „Jugendliche“ und „Kulturschaffende“. Des weiteren stellte er dabei die Bewertung vor, ob die jeweiligen Wünsche unter Berücksichtigung des Kostenrahmens von 1,4 Millionen Euro realisierbar sind.

 

Erfreulich konnte Streeck vermelden, dass man von den Wünschen nur sehr wenige Abstriche machen müsse. Meppens neuer Bürgermeister Helmut Knurbein ergänzte, dass es zeige, dass sich die Jugendlichen sehr realitätsnah Gedanken machten und keine Luftschlösser bauten. Der umrissene Ausschreibungstext für die Architekten sieht vor, ein multifunktionales Jugendzentrum zu planen, dessen Herzstück ein 100m² großer Veranstaltungsraum zuzüglich Bühne werden soll. Dieses sei, so ergänzte Golkowski Streecks Ausführungen, viermal so groß wie der bisherige Raum, in dem man sich befinde. Platz bieten soll der Zuschauerraum für rund 200 Gäste stehend bzw. rund 100 Gäste sitzend. Die Deckenhöhe solle im Ausschreibungstext mit 4,20m angegeben werden, was rund ein Meter höher sein wird, als es bislang der Fall ist. Natürlich soll der Konzertraum eine gute Akustik haben für das richtige Konzertfeeling und abdunkelbar sein. Wie dieser Raum später abgedunkelt werden soll, ließ die Stadt im Ausschreibungstext offen. Bei der Gestaltung der Nutzung steht Mobilität im Zentrum der Gedanken. Neben der barrierefreien Beweglichkeit aller Nutzer sollen auch Arbeitsplattformen, Bühne und deren Technik mobil im Haus, sowie im Außenbereich nutzbar sein. Aus den Wünschen der Planungsteilnehmer erstellte die Stadt für die Ausschreibung die Planungsgröße der Bühne von 6m Breite und 4m (bzw.5m) Tiefe. Für die Konzerte ist die Tiefe von 4m geplant und soll für Theateraufführungen oder andere Bühnennutzungen auf 5m Tiefe erweitert werden können durch zusätzliche Module. Diese sollen, wie auch die dazugehörige Bühnentechnik flexibel einsetzbar sein. Zuvor wurde bei den Treffen auch eine Festinstallation in Erwägung gezogen. Dieses habe man verworfen, da man auch den Wünschen nach Outdoor-Veranstaltungen, wie Open Air Konzerte Rechnung tragen wolle.

 

Festinstalliert soll es aber einen Backstagebereich geben, an dem die Künstler mit ihren Fahrzeugen heranfahren können und ihre Instrumente bequemer auspacken können. Für die Bands soll es Räumlichkeiten im Backstagebereich geben, in denen sie ihre Instrumente zwischenlagern können. Darüber hinaus soll es auch feste Umkleideräume geben, wo sich die Künstler auch zwischendurch aufhalten können. Im Alltag sollen die Backstageräume wenn möglich als Rückzugsorte dienen, wo Schüler in Ruhe ihre Hausaufgaben machen können. Auch der Wunsch nach Duschen wird mit in das Ausschreiben beigefügt werden. Diese, so Streeck sollen dann nicht im Backstagebereich sein, sondern mit anderen Sanitäranlagen gekoppelt werden. Im Konzertraum selber soll es darüber hinaus soll es auch wieder einen Beamer und eine dazugehörige Leinwand geben. Bestätigt wurde Seitens der Stadt, dass es im Konzertraum eine eigene Theke mit Kühlung geben soll, wo während der Veranstaltungen die Gäste die bewirtet werden können. Dieses, so wäre des Wunsch, sollten dann zu einem ein Team der Kleinstadtkinder übernehmen, könnte aber auch als externer Auftrag an Schülerfirmen weitergegeben werden. Um den großen Raum auch außerhalb der Großveranstaltungen nutzbar zu machen, wünscht sich die Stadt anstelle vieler Themenräume entsprechende Themenwagen, wie sie bereits in Schulen zum Einsatz kommen. Hierzu sagte Streeck, dass das Budge nicht reiche, um all die Wunschräume einrichten zu können. Dafür sollen die vollausgestatteten Themenwagen dann dort hingeschoben werden können, wo man dann arbeiten wollen. Beispiele seihen hier z.B. die Fahrradreparatur oder auch Kreativarbeiten. Wichtig zu betonen war es Streeck, dass auch mobile Arbeiten im Bereich Ton und Video durch das hausinterne Netzwerk und offene W-LAN unterstützt wird.

 

Bei Nichtverwendung sollen die Themenwagen in einem eigenen Lagerraum untergebracht sein, um so Platz im neuen Jugendzentrum zu sparen. Ergänzt wird besonders der Kreativbereich mit einem gutausgestatteten Hausmeisterraum, in dem dann vor allem die Werkzeuge lagern sollen. Ergänzt werden diese Räume durch Lagerräume für Stühle und Tische, sowie für die Getränke. Als machbar stuft die Stadt auch einen Freizeitraum ein, in dem sich die Jugendlichen unter anderem bei Kicker, Billard, Flipper oder auch Dart messen können. Darüber hinaus soll dort dann auch möglich sein, sich allein oder mit mehreren an der Playstation auszutoben. Für die Musik im Jugendzentrum wünschen sich die Jugendlichen eine aufgerüstete Jukebox, die auch mit mp3-Dateien bespielt werden kann. Wer es etwas ruhiger mag, findet sich in der Chillarea wieder. Hier sollen sich dann auch mehrere Gruppen ungestört voneinander aufhalten können. Für das leibliche Wohl im neuen Jugendzentrum ist eine Bar angedacht, die an einer Küche angeschlossen ist. Dort soll es neben Getränken auch Snacks zum kleinen Preis geben. Besonders das Angebot von Snacks soll im neuen Jugendzentrum deutlich ausgebaut werden. Abgerundet werden soll das Flair im Haus durch einen Lounge-Style im Veranstaltungsraum, sowie unterschiedliche Raum-Styles.

 

Vorerst den einzigen Abstrich im Haus macht  die Stadt bei einer gewünschten Galerie oder auch Empore für den Veranstaltungsbereich. Grund hierfür sieht Streeck in den hohen Ausgaben für eine solche Galerie, die auf Grund des Budgets besser auch anderweitig ausgegeben werden könnten. Ebenso einen Abstrich wird man auch im Outdoor-Bereich einplanen müssen. Hier wünschten sich die Jugendlichen einen direkten Zugang zum Freibad. Dieses könne jedoch auf Grund der nicht immer gegebenen Aufsichtsmöglichkeit realisiert werden. Dennoch hoffe man, zusammen mit dem Team des Emsbades Meppen dann auch Beachpartys veranstalten zu können, bei denen die Jugendlichen unter Aufsicht der Bademeister in den Pool hüpfen können.  Realisierbar hingegen sind im rund 2.000m² Außenbereich eine Grill- und Feuerstelle, Spielfelder für diverse Sportarten, sowie eine Atmosphäre mit Sitzsäcken und Hängematten im Sommer. Aus versicherungstechnischen Gründen soll das Gelände des Jugendzentrums zwar eingezäunt sein, doch wünschen sich Streeck und seine Kollegen, dass man die Einzäunung bei Veranstaltungen im Sommer öffnen kann. Weitergehend sind für das Jugendzentrum rund acht Parkplätze für PKW am Haus eingeplant, sowie natürlich genügend Abstellplätze für die Fahrräder. Ebenso gibt es bei größeren Veranstaltungen im direkten Umfeld des neuen Jugendzentrums auch genügend kostenlose Parkplätze, wie z.B. beim Schwimmbad und dem Kaufland. Eine weitere Zufahrt ist nach Angaben der Stadtverwaltung auf Grund der Lage nicht geplant. Hier wolle die Stadt die bereits vorhandene Zuwegung des gastronomischen Angebots nutzen.

 

Zeitlich soll Anfang Januar die Bekanntmachung der Stadt über die Ausschreibung der Planung veröffentlicht werden und bis Ende Mai laufen, so Golkowski. Dann soll ein Preisgericht über die Entwürfe der Architekten entscheiden. Dabei kündigte er auch an, dass neben Fachleuten und politischen Entscheidern, auch Jugendliche wieder beteiligt werden sollen. Dabei stellte der Fachbereichsleiter für Bildung, Familie, Jugend und Sport der Stadt Meppen heraus, dass ihnen wichtig ist, die Wünsche der Jugendlichen ernst zu nehmen und man dieses bis in die letzten Entscheidungen berücksichtigen werde. Baubeginn soll dann wie geplant bereits im Sommer 2015 sein mit einer gewünschten Bauzeit von rund einem Jahr.

 


 

Vorberichte:

29. Juni:   Jugendliche planen ihr neues Jugend- und Kulturzentrum

16. Juli:   Ideensammlung zum Jugend- und Kulturzentrum ging in die zweite Runde

 

Schreibe einen Kommentar