Soziale Netzwerke ohne Nazis

14. November 2011 | Von | Kategorie: News

In Sozialen Netzwerken gibt es viele nette Menschen – und leider auch nicht wenige, die rechtsextreme, rassistische, antisemitische, antiziganistische und weitere menschenfeindliche Inhalte verbreiten. Wie können Userinnen und User darauf reagieren – am besten kreativ, ohne sich selbst zu gefährden und ohne sich selbst auf ein menschenfeindliches Niveau herabzulassen?

Um diese Fragen dreht sich ein neues Projekt der Amadeu Antonio Stiftung mit dem Titel „no-nazi.net – Für Soziale Netzwerke ohne Nazis“.

no-nazi.net wendet sich speziell an jugendliche Userinnen und User von 13 bis 18 Jahren. In dieser Zielgruppe sind 63 Prozent täglich im Internet – und davon 70 Prozent täglich auf sozialen Netzwerken. Wir wollen die Jugendlichen also dort ansprechen, wo sie ihre Freunde treffen, ihre Freizeit verbringen und sich entsprechend auch positionieren und engagieren wollen. Deshalb gibt es jetzt no-nazi.net-Gruppen in den Netzwerken SchülerVZ, wer kennt wen, Jappy und Facebook, in denen wir mit interessierten Jugendlichen gemeinsam diskutieren und arbeiten wollen. no-nazi.net ist das erste Projekt, das diesen methodisch neuen Ansatz versucht: Über die Sozialen Netzwerke mit Jugendlichen für eine demokratische Kultur zu arbeiten.

Das Projekt no-nazi.net:

–       Bietet Informationen zum Thema Rechtsextremismus und Gegenstrategien in jugend- und internetgerechter Aufmachung: In Videos, Grafiken, Fotostorys, Umfragen und Quizzes, humorvoll und anregend

–       Auch der verantwortungsvolle Umgang mit (eigenen) Daten und Fotos, ein guter demokratischer Umgangs- und vor alle Streitton im Internet, Gewaltfreiheit und Diskurs über demokratische Grundwerte gehören zum thematischen Repertoire.

–       Über Aktionen, Umfragen und Wettbewerbe wollen wir die kreativen Ideen der Jugendlichen anregen, sich auf vielfältige Art und Weise mit demokratischer Kultur auseinander zu setzen.

–       no-nazi.net will im nächsten Schritt interessierte Jugendliche ausbilden und befähigen, selbst in ihren Freundes- und Bekanntenkreisen im Internet aktiv zu werden, um Menschenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und Hass mutig entgegen zu treten.

–       Und wer älter als 18 Jahre alt ist, darf auf dem Projekt-Blog http://no-nazi.net mitlesen und sich inspirieren lassen.

no-nazi.net ist ein Projekt der Amadeu Antonio Stiftung, die zivilgesellschaftliche Arbeit gegen Rechtsextremismus unterstützt und auch eigene Projekte entwickelt – wie etwa netz-gegen-nazis.de, aus dessen Aktivitäten no-nazi.net entstanden ist. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt.

no-nazi.net wird als Modellprojekt gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN”. Weitere Projektförderung kommt von der Freudenberg Stiftung.

Mehr Informationen unter http://no-nazi.net

Ansprechpartnerinnen für Nachfragen:  nonazinet@amadeu-antonio-stiftung.de

Simone Rafael // 030 / 240 886 18  &  Anna Groß // 030 / 240 886 24

Statements zum Projekt no-nazi.net

Eva-Maria Kirschsieper, Manager Policy, Facebook:
„Wir begrüßen und unterstützen die Initiative no-nazi.net. Facebook ist kein Ort für jene, die rassistische Ansichten verbreiten wollen. Facebook ist eine Plattform, auf der sich Menschen über ein breites Spektrum von politischen Meinungen austauschen, und Diskussionen über die gesellschaftlichen Auswirkungen von Rassismus und Rechtsextremismus sind ein wichtiger Teil davon. Aus diesem Grund unterstützen wir die Aktion no-nazi.net“.

Stefanie Waehlert, CEO der VZ Netzwerke Ltd:
„Ich freue mich, dass wir die mehrjährige Zusammenarbeit der VZ Netzwerke mit der Amadeu Antonio Stiftung mit dem Projekt „no-nazi.net“ weiter fortsetzen und ausbauen können. Das Eintreten für eine demokratische Kultur, Toleranz und Offenheit liegt gerade uns als größtem deutschen sozialen Netzwerk seit jeher besonders am Herzen. Die aktive Arbeit mit Jugendlichen in sozialen Netzwerken wie schülerVZ ist hierfür ein wichtiger Grundstein. Mit der „no-nazi.net“-Gruppe im schülerVZ erreicht das Projekt junge Menschen genau dort, wo sie mit Freunden und Bekannten kommunizieren und einen Großteil ihrer Freizeit verbringen.“

Eva-Maria Bauch, Geschäftsführerin von wer-kennt-wen.de:
„Wir freuen uns sehr, dass wer-kennt-wen.de bei dem Projekt no-nazi.net dabei ist. Es ist uns als soziales Netzwerk sehr wichtig, gerade unsere jugendlichen Nutzer zu stärken, damit sie sich gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus einsetzen – auf wer-kennt-wen.de und im realen Leben.“

Carolin Wimmer, Jugendschutzbeauftragte Jappy.de:
„Jappy verbindet. Und das unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Nationalität oder sozialem Hintergrund. Wir möchten allen Menschen, besonders aber jungen Usern, eine unbegrenzte und freie Kommunikation ermöglichen. Und wo geht das besser als in einer demokratischen Kultur? Um demokratische Grundwerte zu bewahren ist es aber wichtig, gegen Rassismus und Hass mutig einzustehen und Diskriminierungen und Rechtsextremismus entschlossen entgegenzutreten. Hier Strategien mit einem klaren „Nein“ zur Gewalt, dafür aber einer Auseinandersetzung mit und Aufklärung über das Thema zu entwickeln, ist einfach spitze.
Wir finden es stark, dass das Projekt no-nazi.net einen neuen Weg bestreitet und mit kreativen, spielerischen und spannenden Mitteln eine demokratische Kultur unter Jugendlichen in sozialen Netzwerken fördern will. Das Projekt findet unsere volle Unterstützung und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.“

 

 

Schreibe einen Kommentar